Uhrwerk

Die erste Automatikuhr in Deutschland wurde Anfang des Jahres 1951 von Bifora entwickelt und auf den Markt gebracht. Durowe und Junghans folgten kurz danach.

Das mechanische Uhrwerk


Die durch das Aufziehen der Krone erzeugte Energie wird an die Feder des Federhauses weitergeleitet und im Federhaus gespeichert, bevor sie im ganzen Uhrwerk verteilt und bis zu den Zeigern weitergeleitet wird.
Zieht man die Uhr mittels der Krone auf, wird über Aufzugswelle und Aufzugsräder das Sperrrad bewegt. Es zieht so die Aufzugsfeder im Federhaus auf. Die Feder gibt die gespeicherte Energie an Minutenrad, Kleinbodenrad und Sekundenrad weiter. Durch die Übersetzung der Räder- und Wellenverzahnungen wird die Geschwindigkeit erhöht. Die Hemmung sorgt dafür, dass das Räderwerk in der richtigen Geschwindigkeit abläuft. Das Sekundenrad treibt das Ankerrad an; es gibt dem Anker einen Impuls, den dieser an die Unruh weiterleitet. Danach blockiert der Anker, der sich wie eine Wippe hin und her bewegt, das Ankerrad.
Die Unruh dreht sich, wird dann aber von der Spiralfeder wieder zurückgezogen. Dabei bewegt sie den Anker zurück, der nun das Ankerrad wieder ein kleines Stück freigibt. Vom Minutenrad über das Minutenrohr und das Stundenrad werden die Zeiger zur Zeitangabe bewegt.

Das Automatikuhrwerk


Unter einer Automatikuhr (Automatic) wird eine mechanische Armbanduhr verstanden, bei der die Feder bei Armbewegungen des Trägers durch einen Rotor in kleinen Schritten selbständig aufgezogen wird. Der Rotor, der zumeist kugelgelagert ist, bleibt bei Bewegungen des Uhrgehäuses aufgrund seiner Massenträgheit und der Schwerkraft im Raum stehen. Hierdurch wird ein Drehmoment auf den Aufziehmechanismus ausgeübt. Typischerweise wird die Feder in beiden Drehrichtungen (bidirektional) aufgezogen.

Automatikuhren zeichnen sich nicht nur durch eine einfache Handhabung aus, die immer gleichmäßig gespannte Feder führt auch zu einem erheblich gleichmäßigeren Lauf. Ihre Einführung brachte damit einen großen Fortschritt bei der Ganggenauigkeit. Alternativ können die meisten Automatikuhren auch mit der Krone aufgezogen werden. Für Sammler der Automatikuhren werden elektrische Uhrenbeweger angeboten, die das Werk in Bewegung halten, auch wenn sie gerade nicht getragen werden. Diese Geräte, welche erst auf den zweiten Blick sinnvoll erscheinen, verhindern eine Verdickung des Öles in der Uhr (bei heute verwendetem Öl allerdings nicht mehr nötig) und damit das Abreißen der Schmierschicht. Dies kommt der Langlebigkeit und Ganggenauigkeit der Uhr zugute. Bei Automatikuhren mit vielen zusätzlichen Funktionen erübrigt sich dadurch das neue Einstellen.

Aufbau

Der Rotor ist zumeist nur halbkreisförmig ausgebildet, daher fällt sein Schwerpunkt nicht mit seiner Achse zusammen. Eine Rutschkupplung (Schleppfeder) verhindert ein Überdrehen der Zugfeder, wenn die Uhr bereits vollständig aufgezogen ist. Das Federhaus hat keinen Federhaushaken und die Zugfeder keinen Endhaken. Stattdessen ist das Ende der Zugfeder verstärkt ausgeführt. Der Federzaum zieht ein Stück aus besonders starkem Federstahl (Schleppfeder) im Federhaus hinter sich her, wenn die Zugfeder voll gespannt ist. Bei modernen Automatikwerken bestehen Zugfeder und Schleppfeder aus einem Stück.

Uhrwerke im Detail