14. Jh.

Das Räderwerk

Das Räderwerk, oder auch Zahnradgetriebe, ist das Übertragungsorgan bei der mechanischen Uhr. Mit dem Sammelbegriff Räderwerk werden bei Uhren alle in einem mechanischen Uhrwerk enthaltenen Zahnrad-Getriebestufen zusammenfassend bezeichnet. Bei Taschen- und Armbanduhren ist gelegentlich mit Räderwerk das gesamte Uhrwerk gemeint, wobei es aber vorkommen kann, dass das auch Zahnrad- Getriebestufen enthaltende Zeigerwerk als nicht zum Uhrwerk gehörig betrachtet wird.

Wissenswertes


Das Räderwerk besteht in den meisten Fällen aus vier Rädern: Minutenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad, Ankerrad. Bei großen Wohnraumuhren kommen bis zu zwei Räder dazu, damit diese Uhren mit einmal Aufziehen eine Woche lang oder gar fast ein Jahr gehen. Vom ersten bis zum letzten Rad nimmt die Kraft ab und die Drehgeschwindigkeit zu. Die Räder werden durch ein Werkgestell gehalten. Es besteht aus Platinen, Brücken und Kloben. Die Zahnräder werden durch das Schwingsystem in Bewegung gesetzt, durch die Hemmung angehalten und dann wieder freigegeben. Die Räder greifen so ineinander, dass jedes einzelne sich in einer Geschwindigkeit dreht, die proportional ist zur Geschwindigkeit der vorangegangenen und der nachfolgenden Räder. Auf diese Weise dreht sich das Räderwerk nach genau bemessener Einstellung und bewegt die Zeiger der Uhr.

Funktionsweise

Die modernere Uhr hat zwei Platinen für das Laufwerk. Vom Räderwerk aus wird der Sekundenzeiger angetrieben. Es gibt etwa drei Möglichkeiten, wie die Sekundenanzeige gebaut sein kann. Entweder sitzt der Antrieb direkt auf der Welle des Sekundenrades, welches außenmittig angeordnet ist, oder er sitzt auf der Welle des zentral angeordneten Sekundenzeigers oder er ist auf einer Welle mit Trieb befestigt.
Zur Lagerung der Zapfen in den Platinen, Brücken und Kloben werden Gleitlagerverwendet, außerdem wird ein polierter Radzapfen aus Stahl in einem Lager aus Messing oder in einem Steinlager gehalten. Dabei treten hohe Lagerdrücke auf.
Deshalb wird zur Schmierung ein Mischöl verwendet. Durch den hohen organischen Anteil im Öl verharzt dieses nach einiger Zeit. Die Reibung im Lager wird dadurch größer, die Räder drehen sich schwerer, der Verschleiß nimmt zu. Aus diesem Grund sollte man eine Armbanduhr nach ca. zwei Jahren von einem Fachmann reinigen und überholen lassen.